Oft wird im Schulsport der Verletzungsprophylaxe zu wenig Beachtung geschenkt. Viele SuS weisen Defizite in den konditionellen und koordinativen Fähigkeiten auf. Dementsprechend gross ist die Verletzungsgefahr. Mit einem gezielten, regelmässigen, neuromuskulären Training kann effizient Verletzungen vorgebeugt werden. Ein solches Training kann im Hauptteil durchgeführt oder auch ins Aufwärmen integriert werden.
Koordination, Kondition, Schnellkraft, Maximalkraft, Geschicklichkeit, Gleichgewicht, Beinachsentraining, Kraftausdauer
Neuromuskuläres Training, Verletzungsprophylaxe, Prävention
Mittelstufe, Oberstufe
Bevor die konditionellen und koordinativen Fähigkeiten trainiert werden, muss der Körper aufgewärmt sein. Dazu eignen sich diverse nicht zu intensive Aufwärmspiele wie 2er Sitzball, Atomspiel, Geistersitzball etc.
Statische Übungen für die Rumpfstabilisation. Siehe hier: Brückenübungen oder hier: Rumpfstabilisation
Die erste Übung verlangt Konzentration und Gleichgewicht. Schwieriger: Standwaage
Die ersten Durchgänge mit one touch und two touch, später auch three touch, two touch seitwärts etc. (Siehe auch Koordinationsleiter).
Eine korrekte Bewegungsausführung steht im Vordergrund. Die Geschwindigkeit kann später erhöht werden. Falls keine Koordinationsleiter vorhanden ist, kann man auch Reifen benutzen oder mit Seilen die Sprossen darstellen.
Der Bodenkontakt auf der Matte sollte möglichst kurz sein. 1 bis 2 Kastenelemente.
So schnell wie möglich von einem Hütchen zum nächsten laufen. Die Körperfront schaut immer zur Hallenstirnseite.
Nach jedem Sprung wird kurz auf einem Bein (in leichter Hüft- und Kniebeugung) verharrt und das Gleichgewicht gesucht. Achtung: auf korrekte Beinachsenstellung achten!
Der Medizinball wird aus einer tiefen Kniebeuge 1-3 Mal gegen die Wand gestossen (Ganzkörperstreckung!).
Abb.: Neuromuskuläres Training
Legende..!
Die SuS durchlaufen diesen Parcours in zwei Gruppen. Nach der letzten Übung gehen die SuS am Hallenrand wieder zurück zum Start. Das Zurücklaufen dient der Erholung. Erst wenn der Puls sich beruhigt hat, darf zum nächsten Lauf gestartet werden. Der Abstand zum vorderen Läufer muss grosszügig bemessen werden, damit beim Medizinballstossen kein Stau entsteht!
Der Parcours ist kein Wettkampf und auch keine Stafette. Die Qualität der Bewegung steht im Mittelpunkt!
Granacher, U. & Koch, U. (2020). Übungsbeispiele zur Verletzungsprophylaxe durch neuromuskuläres Training im Schulsport. Sportunterricht, Schorndorf, 69, Heft 9, 417-422
Siehe auch Aufwärmen mit "11+"!