Über das Schwitzen werden viele Unwahrheiten erzählt. Im Folgenden werden einige Lügen über das Schwitzen entlarvt.
Bei Muskelarbeit (Sport) entsteht viel Wärme. Nur ca. 1/4 der Energie wird für die Bewegung aufgewendet, der Rest "verpufft" als Wärme. Die Muskulatur arbeitet also nicht sehr effizient. Schwitzen ist die natürliche Reaktion des Körpers auf eine Erhöhung der Körpertemperatur. Das Verdunsten des Schweisses auf der Haut, entzieht dem Körper Wärme und kühlt ihn somit wieder ab.
Die Stärke des Schwitzens sagt nichts über den Fitnessstand aus. Es ist aber so, dass gut Trainierte effektiver schwitzen. Effektiver Schwitzen heisst, dass sie früher anfangen zu schwitzen und der Schweiss regelmässiger fliesst. Bei einem Untrainierten dauert es relativ lange bis er anfängt zu schwitzen. Er bekommt einen roten Kopf, seine Körpertemperatur steigt und er fühlt sich unwohl und dann beginnt er oft stark zu schwitzen wie aus Sturzbächen. Allgemein kann man sagen, dass jeder Mensch verschieden schwitzt. Klare Unterschiede gibt es zwischen Mann und Frau: Männer schwitzen früher und stärker als Frauen.
Ja durch ein regelmässiges Training oder durch regelmässige Saunagänge kann man das Schwitzen trainieren. Der Körper passt sich an und beginnt früher mit der Schweissproduktion. Das Schwitzen wird effektiver (siehe oben). Ein Erwachsener kann maximal 2 bis 4 Liter pro Stunde schwitzen.
Nein. Wenn man nach der Sauna auf die Waage steht, so misst man vor allem den Wasserverlust. Durch Schwitzen alleine nimmt man nicht dauerhaft an Gewicht ab. Gewicht abnehmen kann man nur durch eine negative Energiebilanz. Das heisst, dass die Energiezufuhr über die Nahrung kleiner als der Energieverbrauch sein muss. Der Volksmund hat deshalb Unrecht, wenn er meint, dass man Fett wegschwitzen könne. Über Fettverbrennung oder Kalorienverbrauch sagt Schwitzen nichts aus! Schwitzt man viel, hat der Körper gut gelernt, sich zu kühlen. Nicht mehr und nicht weniger.
Der Körper "reinigt sich (entgiftet sich) über die Nieren, die Leber und Galle und indem man regelmässig auf die Toilette geht. Über den Schweiss hingegen werden nur minimal "Schlacken" oder Giftstoffe "ausgeschwemmt", auch wenn immer wieder das Gegenteil behauptet wird.
Man schwitzt vor allem Wasser und ein wenig Natrium (Salz). Alles andere ist nur in Spuren enthalten und zu vernachlässigen. Bei gut trainierten Sportler verändert sich sogar die Zusammensetzung des Schweisses. Sie schwitzen weniger Natrium aus als Untrainierte.
Schweiss ist absolut geruchlos. Erst wenn er durch Bakterien auf der Hautflora abgebaut wird, entsteht der typische Schweissgeruch.
Über das Schwitzen verliert man sehr viel Flüssigkeit, welche wieder ersetzt werden muss. Bewährt hat sich, schon vor der schweisstreibenden Belastung und natürlich während der Belastung immer wieder kleine Mengen zu trinken. Bei Belastungen unter 30 Minuten ist der Wasserverlust nicht leistungsmindernd. Hier kann auch erst nach der Belastung getrunken werden. Dauert die Belastung länger sollte man auch während der Belastung trinken. Bei Hobbysportlern kann bis zu einer Stunde Wasser ohne Zusatzstoffe getrunken werden. Bei längerer sportlicher Betätigung reicht Wasser alleine nicht mehr. So sollte man auf einer Rad- oder Bergtour dem Wasser etwas Natrium und Zucker beigeben. Sie können ein solches isotonisches Getränk selber herstellen oder auch kaufen. Bewährt haben sich auch verdünnte Fruchtsäfte mit einer Prise Salz.
Primaten, hier insbesondere der Mensch, Pferde, Hornträger und Kamele besitzen besonders viele Schweissdrüsen und schwitzen auch besonders viel. Bei Raubtieren beschränkt sich die Verteilung der Drüsen auf wenige Körperbereiche, insbesondere die Fussballen. Schweine und Nager besitzen keine funktionsfähigen Schweissdrüsen. Diese Tierarten nutzen andere Möglichkeiten zur Kühlung, z. B. Hecheln, Wälzen in oder Andrücken an (feuchten) Boden, Belecken des Fells.
http://www.dr-moosburger.at/wp-content/uploads/pub167.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Schweiß